BH-VT (Begleithunde)
Was ist die BH-Begleithundeprüfung? Dabei wird der Hund auf seine Alltagstauglichkeit überprüft. Hier liegen die Schwerpunkte auf Sozialverträglichkeit, Verkehrssicherheit, Unbefangenheit und Gehorsam. Außerdem muss der Halter einen Sachkundetest ablegen, bevor er in den praktischen Teil darf. Hierbei wird der theoretische Teil des Grundwissens über Hundehaltung abgefragt. Um dir das Üben zu erleichtern, habe ich einen Online-Test mit Auswertung bereitgestellt.
Grundlage der Begleithundeprüfung
Diese BH-Prüfung ist Grundlage für die Teilnahme an weiteren Wettkampf-Arten im Hundesport, wie z. B. Agility, Obedience, VPG, Turnierhundesport (THS) oder Fährtenarbeit (FH). Sie besteht aus zwei Teilen: einem Teil auf dem Übungsplatz (Unterordnung) und einer Prüfung in Verkehr/Öffentlichkeit. Vor der Prüfung überzeugt sich der Leistungsrichter von der Unbefangenheit des Hundes (Unbefangenheitsprobe/Wesenstest), die auch während der gesamten Prüfung weiterhin beurteilt wird. Hunde mit Wesensmängeln werden sofort disqualifiziert.
Allgemeines zur neuen PO
- Grundsätzlich ist in der neuen PO alles viel deutlicher und detaillierter erklärt. Teilweise werden (wie im alten LR-Leitfaden) Bewertungen/Abzüge/Ausführungsanforderungen usw. dargestellt.
- Es wird bei allen Prüfungsstufen bzw. Übungen bei den Bewertungen immer von primären Elementen und von sekundären Elementen der Übung gesprochen. Entsprechend gilt die Gewichtung bei den Bewertungen, wie im Einzelnen bei den Übungen beschrieben.
- Neu: Es muss in der höchsten bestandenen Stufe vorgeführt werden, außer das Team startet außer Konkurrenz.
- Neu: Prüfungstage liegen in der Regel am Wochenende und an gesetzlichen Feiertagen. Die zur Erteilung von Prüfungsgenehmigungen befugten Landesorganisationen oder Prüfungsverbände können jedoch entweder für alle Prüfungsstufen oder für einzelne Prüfungsstufen von dieser Empfehlung abweichende Prüfungstage festlegen.
Leistungsrichter, Teilnehmer und Bekleidung
- Neu: LR, die für die verschiedenen Prüfungsstufen von FCI-IGP-Veranstaltungen zugelassen sind, können vom gastgebenden Verein ausgewählt und eingeladen, oder von der nationalen kynologischen Organisation (FCINCO) eingesetzt werden. Letzteres gilt für alle dhv-Veranstaltungen.
- Hörzeichen sind in Deutsch zu geben. Sie sind festgelegt: z.B. Sitz, Platz usw. Ausnahme: Hunde aus dem Ausland oder ausländischer HF, dies ist aber vor Beginn dem LR anzumelden!
- Neu: Es müssen mindestens 4 Teilnehmende pro Prüfungstag starten (4 verschiedene HF)
- Neu: Das Tragen einer eng / normal sitzenden Weste (ohne abstehende Taschen und andere nachträglich angebrachte Gegenstände) ist während der Prüfung erlaubt. Nicht zulässig sind Bauchtaschen und so genannten Trainingsschürzen. Es obliegt der Landesorganisation oder einem Rasseverband, weitere Regelungen für überregionale Veranstaltungen zu erlassen.
Zulassungsbestimmungen-Anforderungen bei der BH-VT
Neu:
Prüfungsstufe | Voraussetzung | Mindestalter |
FCI-IFH 1 | FCI-BH/VT BH/VT (NPO) | 18 Monate |
FCI-IFH 2 | FCI-IFH 1 | 19 Monate |
FCI-IFH 3 | FCI-IFH 2 | 20 Monate |
FCI-IGP-FH | FCI-IFH 3 | 20 Monate |
- Das Mindestalter des Hundes für die BH/VT-Prüfungen ist unverändert beträgt 15 Monate beim FCI-VDH. Eigentümer und, falls abweichend, Hundeführer müssen Mitglied in einem Verein sein, dessen Dachverband Mitglied in der FCI ist. Vor Prüfungsbeginn muss der Hundeführer einen Sachkundenachweis erbracht haben. Der Nachweis ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung.
- Neu: Wenn ein Hund die FCI-IGP 1 oder eine Prüfung aus dem Hundesportbereich Obedience erfolgreich absolviert hat und er in der FCI-IBGH geführt werden soll, muss er in der Stufe FCI-IBGH 3 starten.
- Neu: Gedeckte Hündinnen können bis einschließlich des 27. Tages nach dem Decktag (lt. PO) an den Prüfungen teilnehmen. Für den VDH bleibt jedoch die Regelung „bis zum 19. Tag nach dem Decktag“ weiterhin aktuell bestehen.
- Neu: Kranke Hunde und Hunde, bei denen der Verdacht auf eine ansteckende Krankheit besteht, sind von allen Prüfungsveranstaltungen ausgeschlossen. In Zweifelsfällen trifft der Tierarzt die endgültige Entscheidung.
- Die gesamte Begleithundeprüfung muss ohne Hilfsmittel wie Leckerlies, Spielzeug zum Locken und Stachelhalsband abgelegt werden.
- Neu: Erforderlich ist ein einreihiges, locker sitzendes großgliedriges Halsband. In Ländern, in denen es gesetzlich vorgeschrieben ist, muss das Halsband mit einem Anschlag versehen sein, so dass der Hund nicht gewürgt werden kann. Der Hund muss das genannte Halsband während der gesamten Dauer der Prüfung tragen. (Zugstopp nur erforderlich, wenn Auflage von Veterinärämtern)
- Für die Fährtenarbeit kann der Hund zusätzlich zum vorgeschriebenen, locker sitzenden großgliedrigen Halsband oder dem Leder- oder Stoffhalsband ein Fährtengeschirr, ein Böttgergeschirr oder eine Weste tragen. Eine Leine muss während der gesamten Prüfung mitgeführt werden.
- Für Hunde mit behördlichen Auflagen (Maulkorb) gelten diese auch im Verkehrsteil der Prüfung, da der Hund sich dort in der Öffentlichkeit bewegt. Jeder Hund, der vorgeführt werden soll, muss gechipt oder tätowiert sein. Dies dient der eindeutigen Feststellung der Identität des Hundes.
Sozialverträglichkeit
- Neu: Bei Aggressivität des Hundes erfolgt die sofortige Disqualifikation. Eintrag: “Disqualifikation wegen Aggressivität des Hundes, der Hund muss erneut in einer FCI-BH/VT oder BH/VT (NPO) mit Verhaltenstest vorgestellt werden.” In einem solchen Fall muss der LR einen Bericht mit einer Fallbeschreibung an die nationale Organisation schicken. Je nach Fall können die nationalen Organisationen dann auch weitere Über-prüfungen anordnen, insbesondere wenn eine erneute Durchführung einer BH/VT ein Risiko für Mensch oder Tier darstellen kann. Im Falle einer erneuten Prüfung wegen mangelnder Sozialverträglichkeit muss der amtierende LR vorab von der nationalen Organisation informiert werden. Wenn der LR es für angebracht hält, kann er die Übungen aus Sicherheitsgründen entsprechend anpassen, so dass kein Risiko besteht. In einem solchen Fall
muss die Prüfung zusammen mit einem Hund zur Probe durchgeführt werden. - Im SGSV liegt Zuständigkeit beim LRO/LV des Mitgliedes
- Die weiteren bisherigen Bestimmungen bleiben unverändert bestehen z.B. beißen; attackieren; unsichere und ängstliche Hunde; Meideverhalten …, Entzug aller Punkte. Ausnahme ist Verteidigung wenn selbst angegriffen (wird nicht sanktioniert)
Grundanforderungen für alle Prüfungsarten
Ausdrucksverhalten / Selbstsicherheit
ei der Bewertung ist besonders auf das Ausdrucksverhalten zu achten. Der Hund muss zeigen, dass er die geforderte Übung für den HF machen will und nicht, dass er sie machen muss. Genaue Beobachtung der gesamten Mimik, wie z.B. Ohren- und Rutenhaltung, angespannte Muskulatur, unnatürliche Bewegungen, übermäßiger Speichelfluss oder hektisches Verhalten etc. fließen entsprechend in die Bewertung ein. Negative Reaktionen auf die HZ führen zu Abwertungen.
Motivation
Der Hund muss eine freudig motivierte Arbeit zeigen. Arbeitswille und Leistungsbereitschaft stehen im Vordergrund.
Konzentration / Aufmerksamkeit
Der Hund soll während der gesamten Arbeit auf den HF konzentriert sein, ohne eine extrem abnorme Körper- oder Kopfhaltung zu zeigen. Die HZ müssen immer direkt und ohne Zögern angenommen werden.
Harmonie des Teams
Die Vorführung muss harmonisch sein. Der Hund muss in der Lage sein dem HF in einer für einen Hund normalen Abfolge von Schritten zu folgen.
Technische Korrektheit – Position
Neben dem ausdrucksstarken Verhalten und einer harmonischen Vorführung muss auf eine technisch korrekte Ausführung geachtet werden.
Ausführung der Übungen
Der Hund muss die Übung freudig, selbstbewusst und unmittelbar auf das verbale Kommando des HF ausführen. Jegliches Verhalten, das auf Angst oder Stress zurückzuführen ist, wertet die Übung ab.
Schwerpunkt in FCI-BH/VT:
Überprüfung des Grundgehorsams auf dem Übungsplatz und Überprüfung der Sozialverträglichkeit vor allem im Verkehrsteil.
Grundsätze für die Bewertung: (wird in PO bei Übungsbeschreibung erklärt)
- Bei der Bewertung ist zwischen primären und sekundären Elementen einer Übung zu unterscheiden. Die primären Elemente einer Übung sollen höherwertig gewichtet werden, um dem Kern der Übung entsprechend Rechnung zu tragen.
- Richtweise soll für HF und Trainer nachvollziehbar und verständlich sein. LR haben die Aufgabe und Verantwortung, zukunftweisend mit ihren Bewertungen die Ausbildung zu fördern.
- Es gilt Vorführweisen zu fördern, die gute Technik, Harmonie und Ausdrucksverhalten stärker zum Ausdruck bringen. Unnatürliche Gangarten wie Froschgang, übertriebenes Springen, stark verkrampfte Bewegungen, Hunde mit Stressanzeichen, fehlender Nervenbalance u.ä. sind nicht mehr hoch zu bewerten.
- In der Freifolge ist der körperliche Kontakt des Hundes zu HF fehlerhaft. Der Hund soll frei folgen.
- Auf eine normale, natürliche Armhaltung beim Überwechseln und beim Gehen ist zu achten.
Übergreifende Bewertungen in Abt. B
Trifft für alle Übungen in FCI-BH/VT, FCI-IBGH 1 – 3 und FCI-IGP 1 – 3 in Abt. B zu
Neu:
1 zusätzliches HZ: | minus 1,5 Punkte |
2 zusätzliche HZ: | minus 2,5 Punkte |
Führt ein Hund die Übung ohne HZ aus, ist dieses mit minus 2 Punkten zu bewerten.
- Grundstellung: Braucht der HF ein zusätzliches HZ für das Gehen des Hundes in die Endgrundstellung, so ist dieser Fehler mit minus 1,5 Punkten zu bewerten, werden dafür 2 zusätzliche HZ benötigt, erfolgt ein Abzug von 2,5 Punkten. Nimmt der Hund nach dem zweiten zusätzlichen HZ die Grundstellung nicht ein, ist die gesamte Übung mit “Mangelhaft” zu bewerten.
- Loben (gilt für BH/VT, IBGH 1 und IGP 1): Der Hund darf nach jeder Übung kurz aufgelockert und gelobt werden. Während des kurzen Lobens und Auflockerns (maximal ca. 5 Sekunden) darf der Hund die Grundstellung verlassen. Nach dieser Auflockerung muss der Hund eine neue Grundstellung einnehmen und nach einer Pause von ca. 3 Sekunden beginnt die nächste Übung.
- Leinenführigkeit: Die Leine ist stets in der linken Hand zu halten.
- Positionsfehler: Bei allen technischen Übungen (Sitz, Platz, Steh) wird bei einem Positionsfehler, abgesehen von weiterem Fehlverhalten, die Gesamtübung um 50 % entwertet.
BH-VT Neu ab 01.01.2025
In der neuen BH-VT wurden die Aufgaben vereinfacht. So gibt es nicht mehr den berühmten Stuhl zum Laufen. Man läuft nur noch mit dem angeleinten Hund ca. 50 Schritte nach vorne mit einer Kehrtwende. Darauf folgen die drei Laufgeschwindigkeiten. Danach geht es direkt Startpunkt zurück. Anschließend in die Gruppe und wieder zum Startpunkt. Hier wird zum ersten Mal die Leine entfernt und man läuft im Fuß 10-15 Schritte zur Sitzübung, aus der man den Hund nach ca. 15 Schritten wieder abholt. Danach erfolgt die Platzübung. Wie gehabt wird der Hund aus dem Platz in den Vorsitz abgerufen und nach ca. 3 Sekunden in die Fußposition umgesetzt. Nach Aufforderung des Richters geht es dann in die Ablage. Diese ist zeitlich nun verkürzt und man muss sich nur noch 10 Schritte vom Hund wegbewegen.

Begleithundprüfung
Nach bestandenem Unterordnungsteil wird außerhalb des Hundeplatzes das sichere und freundliche Verhalten des Hundes gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern (Radfahrer, Spaziergänger, Jogger etc.) und anderen Hunden überprüft.
Weitere Hundesportprüfungen – Begleithundprüfung
Begleithundeprüfung

Es gibt weitere Prüfungen im Hundesport oder der Hundeausbildung, die den Namen Begleithundprüfung haben. Dort, wo bei Hundesportprüfungen im Verantwortungsbereich der FCI die Begleithundprüfung als Voraussetzung gefordert wird, werden nur die Prüfungen entsprechend den Richtlinien der jeweiligen nationalen Regelungen der Landesorganisationen (LAO) anerkannt. Zu den Landesorganisationen der FCI siehe Fédération Cynologique Internationale: Mitglieder der FCI. Im VDH gilt seit dem 1. Januar 2012 keine nationale Regelung für die Begleithundprüfung mehr, sondern die Internationale Prüfungsordnung der FCI.
BH-VT bis Ende 2024
Die BH-Prüfung im Unterordnungsteil erfolgt nach einem festgelegten Schema. Gefordert wird Fußgehen mit und ohne Leine, Durchlaufen einer Menschengruppe, Sitzübung und Ablegen in Verbindung mit Herankommen. Eingefügt sind Wendungen, Tempowechsel und Anhalten. Außerdem muss der Hund, während ein anderes Mensch/Hund-Team seinen Unterordnungsteil absolviert, unangeleint in einer Entfernung von 30 Schritten zu seinem Hundeführer abliegen, also eine Ablage unter Ablenkung zeigen.
Wem die BH zu viel ist, kann auch einen Team-Test ablegen
Hundehalter mit gut erzogenen Hunden zu entlassen, die ein Interesse daran haben, mit Nichthundehaltern stressfrei und positiv zusammen zu leben.
Du hast Lust auf mehr?! IBGH, THS, Agility, Zughundesport, Mantrailing, IGP
1. Die IBGH entstand aus einem abgewandelten Laufschema der IGP Abteilung B. Der Unterschied zu einer BH-Begleithundeprüfung ist, diese wird in 3 Stufen mit einem steigenden Schwierigkeitsgrad aufgebaut. Dabei gibt es aber keine schriftliche Prüfung mehr.
2. Was früher als populärer Breitensport “THS” einige Hundefreunde auf die Beine stellten, hat sich längst zu einem richtigen Sport (Leichtathletik mit dem Hund) entwickelt. Wer will, kann sich auf höchstem Niveau mit anderen Sportlern messen.
3. Agility (für Wendigkeit, Flinkheit, Agilität) ist eine Hundesportart, bei der der Hund einen aus mehreren Hindernissen bestehenden Parcours in einer festgelegten Reihenfolge und innerhalb einer vorgegebenen Zeit überwinden muss. Der Hundeführer zeigt ihm dabei mit Körpersprache und Hörzeichen den Weg, darf aber weder Hindernisse noch Hund anfassen.
4. Diese Hundesportart ist in Europa populär und aus dem Skijöring sowie dem Bikejöring mit Hunden entstanden, wobei in diesen Sportarten mehrere Hunde den Sportler ziehen.
5. Mantrailing (englisch man ‚Mensch‘ und trail ‚verfolgen‘) ist die Personensuche unter Einsatz von Gebrauchshunden, die Mantrailer oder Personenspürhunde genannt werden.
6. Als Schutzhund-IGP bezeichnet man einen Haushund, der eine Schutzhundausbildung durchlaufen und mit einer Reihe von Prüfungen erfolgreich abgeschlossen hat. Das Können des Grundgehorsam ist ähnlich der IBGH.