Als Schutzhund – IGP bezeichnet man einen Haushund, der eine Schutzhundausbildung durchlaufen und mit einer Reihe von Prüfungen erfolgreich abgeschlossen hat. Die Schutzhundausbildung sowie die anschließenden Prüfungen können prinzipiell Hunde aller Rassen absolvieren. Bei Diensthunden sieht das etwas anders aus.
Sport
Die Internationale Gebrauchshundeprüfungsordnung (IGP) ist ein Hundesport, der aus drei Abteilungen besteht: Fährte, Unterordnung und Schutzdienst. Die Schutzdienstabteilung ist die höchste Stufe des IGP und besteht aus fünf Übungen.
- Revieren nach dem Helfer
- Stellen und Verbellen
- Verhinderung eines Fluchtversuchs des Helfers
- Abwehr eines Angriffs aus der Bewachungsphase
- Angriff auf den Hund aus der Bewegung
Die Schutzdienstabteilung ist eine anspruchsvolle Disziplin, die eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Hund und seinem Hundeführer erfordert.
Die Ausbildung des Hundes sollte schon in jungen Jahren beginnen. Dort wird der Hund so trainiert, dass er später den Schutzärmel als Beute ansieht und über sein Beuteverhalten ausgebildet werden kann. Dabei ist es schwer, dem Hund in dieser Situation Gehorsam zu vermitteln. Um die nötigen Befehle, aber auch das Verbellen und andere Fähigkeiten zu erlernen, ist es nötig, den Hund nicht, wie bei der Erziehung zu Grundgehorsam üblich, zu beruhigen.
Im Sport geht es vor allem darum, den geführten Hund zu einem auch in Extremsituationen gehorsamen Begleiter zu trainieren. Heute werden die Tiere immer mehr überwiegend über Motivation und Spiel ohne wesentlichen Druck ausgebildet. Der Hund im Sport lernt nicht einen Menschen zu beißen, er erbeutet vielmehr den Schutzärmel oder das Hetzkissen.
Diensthunde
Ein Diensthund, der als Schutzhund eingesetzt wird, durchläuft eine ähnliche Ausbildung, die aber wesentlich komplizierter aufgebaut ist und meist auch schneller vonstattengehen muss als bei einem im Sport geführten Hund. In der Ausbildung des Polizeihundes geht es nicht um das Spiel mit dem Helfer um die Beute Ärmel wie im Sport, sondern tatsächlich darum, einen Täter im Ernstfall stellen zu können: Im Polizeihundbereich wird der Hund darauf trainiert, gezielt Menschen zu stellen, im Notfall auch anzugreifen (Zivilschärfe), und auf Befehl des Hundeführers auch ohne Zögern wieder abzulassen. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz gibt es gesetzliche Regelungen, die den Einsatz von Hunden gegen Menschen und die Ausbildung dazu reglementieren. Er ist oft entweder generell den Behörden vorbehalten oder bedarf, beispielsweise im Wach- und Sicherheitsgewerbe, einer Genehmigung.
Die Ausbildung von Diensthunden ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit von Polizei, Bundeswehr und anderen Sicherheitsbehörden. Die Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr ist eine der wichtigsten Einrichtungen in Deutschland, die sich der Ausbildung von Diensthunden widmet. Die Ausbildung von Diensthunden umfasst die Zucht, Vorausbildung, Ausbildung und Betreuung der Hunde bis hin zur Pensionierung. Die Ausbildung von Diensthunden bei der Polizei dauert in der Regel 2,5 bis 3 Jahre und umfasst sowohl die Ausbildung des Hundes als auch des Hundeführers.